Corethron pennatum (Grunow)
Im Jahr 2010 konnte ich durch einen Kontakt mit dem AWI , Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven eine kleine Probe der Antarktisexpedition des Forschungsschiffs Polarstern von 1992 erhalten. Meine Suche galt der Diatomee Corethron mit ihren Haken, Krallen und Dornen.

Aus der Probe mit ca. 2 mL mußte zunächst über Waschvorgänge das Material gereinigt werden und soweit selektiert, dass geeignete brauchbare Teile gefunden werden konnten.

Polarstern  des  AWI  in  der  Antarktis

Rohmaterial  mit  99,9%  Bruchstücken

Ein erster Fund !

 Ein  Überblick der  Selektion  aus  vielen  Proben
Mit der Lichtmikroskopie kommt man schnell an die Grenzen der gewünschten Auflösung. Selbst mit der UV-Technik bei 365nm werden die Feinheiten dieser fragilen Diatomee nicht sichtbar. Es bleibt nur der Weg zur Elektronenmikroskopie.


Nur Dank der Unterstützung von Stefan Diller Würzburg, Dr. Wilfried Nisch Reutlingen und dem Institut für Paläontologie der UNI Erlangen konnten die Feinheiten dieser eigenwilligen Diatomee etwas aufgeklärt werden. Erst Vergrößerungen bis 120 000 - fach zeigen dann die Strukturen im Nanometer Bereich.
Die vielen Schritte bis zur Präparation der filigranen Diatomee hinterlassen ihre zerstörerichen Spuren. Trotzdem ist mit dieser Dokumentation ein Überblick über den Aufbau möglich.
Leider sind nur wenige Exemplare für eine fotogene Ablichtung gut erhalten.
Über die Funktion der Krallen und Haken ist mir nichts bekannt. Welche feine Strukturen sich dabei befinden kann erst die Elektronenmikroskopie zeigen.
Innerhalb der Kammreihen mit ca. 100nm Abstand sind noch feinste Öffnungen zu erkennen. Ein Filtersystem ?

Es gab natürlich in dem Material aus der Antarktis noch reichlich viel zu entdecken. Eine kleine Auswahl zeigt die Formenvielfalt.


Rhizosolenia

links - Chaetoceros
mitte - Acanthoceras , leider schon etwas platt.

Juli 2022
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