Lichtfilter für die Mikroskopie
Lichtfilter werden oft zur Steigerung des Kontrastes, oder zur Unterdrückung der chromatischen Fehler
der Objektive verwendet. Aber auch zur einfachen Selektion ausgewählter Farbbänder sind sie willkommen.
Oft sind gute Filter sehr teuer. Hier ist in den letzten Jahren aber auf dem Gebiet der Astronomie
der Markt in Bewegung geraten. Warum also nicht über den Tellerrand schauen und suchen, was auch
für die Mikroskopie genutzt werden kann?
ausgewählte Farbglas- und Interferenzfilter
Die hier aufgeführten Farb- und Interferenzfilter entsprechen einem sehr hohen Qualitätsstandard,
da sie für den Einsatz im abbildenden Strahlengang vorgesehen sind.
Blaufilter, ein Interferenz Blaufilter von Astronomik
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Grünfilter, ein Interferenz Grünfilter aus der Serie wie vorher.
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UV + IR Sperrfilter, ein Interferenz mit steilen Flanken zur sicheren Unterdrückung unerwünschter
Strahlung.
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UV + IR Sperrfilter, ein Interferenz der Fa. Baader.
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UV + IR Sperrfilter, ein Interferenz der Fa. B&W - Fotofachhandel.
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Folgende Lichtfilter werden häufig im Zusammenhang mit der Fluoreszenzanregung genutzt.
Blaufilter, der Fa. Teleskope-Service
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Violettfilter, gut in Verbindung mit der UV-LED Nichia
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Violettfilter, sehr gut als Anregungsfilter für 365nm
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Blaufilter, für Fluoreszenzanregung mit einer blauen, oder auch weißen LED
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Blaufiltergrün, ähnlich einem Wärmeschutzfilter
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UV-Glas, ideal in Kombination mit einer UV-LED @ 385nm
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UV-Glas, in Kombination mit Nichia UV-LED @ 365nm. Sperrt sicher alle sichtbaren Anteile aus
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Zeiss Nr.9, Erregerfilter für Blauanregung
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Sperrfilter Nr.9, Filter LP 520 aus dem Filtersatz für Blauanregung
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Teilweise unbekannte Eigenschaften zeigen Polfilter. Im Infrarot werden sie unabhängig von der Stellung
wieder transparent. Dies kann bei manchen Kameras zu unerwünschten und fast unerklärbaren Farbverfälschungen
kommen. Noch kritischer ist die Anwendung mit monochromen Kameras, da diese bis zu 1000nm empfindlich sind.
Polarisationsfilter, in einer Zwischenstellung, mittl. Transmission im vis. Bereich 5%
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Polarisationsfilter, in gekreuzter Stellung, im vis. Bereich < 0,1% Transmission
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IF-Grünfilter, ein sehr schmales Interferenzfilter, z.B. für Phako gut geeignet
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Olympus Grünfilter, ein Interferenz für den Gebrauch bei Phako.
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IR Sperrfilter, Wärmeschutzfilter von Schott.
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Eine neue Serie von Interferenz-Farbfilter, entwickelt für die Astronomie, begeistert durch die
sehr steilen Flanken, höchste Transmission im Durchlaß- und beste Blockung im unerwünschten Farbbereich.
Das Blaufilter kann als Anregungsfilter für die Fluoreszenzmikroskopie zusammen mit einer RoyalBlue-LED
genommen werden.
Das Grünfilter eignet sich ausgezeichnet für die Anwendung beim Phasenkontrast.
Das Rotfilter kann z.B. als Sperrfilter für die Beobachtung der Primärfluoreszenz von
Chlorophyll eingesetzt werden.
Das UV-IR-Sperrfilter hat im Vergleich zu anderen Filtern bessere Unterdrückung der ungewollten
Strahlung und höhere Transmission.
Blaufilter
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Grünfilter
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Rotfilter
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UV-IR-Sperrfilter
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Mehr Filterdaten unter :
direkt zur Sonnenfilter Seite
Der Einfluß eines Grünfilters
Testmuster mit eingezeichneter Meßstrecke
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Erklärung zur Ermittlung der Kontrast- und Auflösungsmessung.
Mit einem Achromat einfacher Bauart (Olympus E A10/0,25 160/-) wird ein Testobjekt mit scharfer Kante
und und hohem Kontrast möglichst gut auf einer Kamera mit monochromem Chip abgebildet.
Zwischen Objektiv und Kamera ist ein Okular (Olympus WHK 10x/20 L) f=25mm mit einem Kameraobjektiv f=25mm
gekoppelt. Damit wird das Zwischenbild in exakter Weise (Korrektur der CVD und Planität) 1:1 auf dem Chip
abgebildet. Als Kamera dient eine ImagingSource DMK72 mit 5 MPixel, Pixelgröße 2,2 x 2,2 µm.
Rückgerechnet auf das Objektfeld entspricht es 0,22 x 0,22µm.
Das Objektiv kann nach d = 0,61 x lambda/NAobj , d= 1,34µm auflösen. Somit werden für die Strecke von 1,34µm
6 Pixel der Kamera überstrichen. Die Grenze ist also eindeutig durch das Objektiv gegeben.
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In den folgenden Beispielen wird der Einfluß der Lichtquelle, Halogenleuchte oder LED mit 2 sehr
unterschiedlichen Grünfiltern gezeigt.
Baader VG6 mit einer Zentralwellenlänge von 520nm bei einer HWB von ca. 120nm.
Baader Kontinuum mit einer Zentralwellenlänge von 545nm bei einer HWB von ca. 8nm.
Je steiler die Kontrastsprünge und je größer die Differenz in den Pixelwerten (Intensitätsauswertung),
um so besser wird die Abbildung, sowohl in Schärfe wie auch Kontrast.
Halogenleuchte ohne Filter
ausgewertete Meßstrecke
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Halogenleuchte mit VG6 Filter
ausgewertete Meßstrecke
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Halogenleuchte mit Baader Kontinuum Filter
ausgewertete Meßstrecke
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3 Watt LED ohne Filter
ausgewertete Meßstrecke
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3 Watt LED mit VG6 Filter
ausgewertete Meßstrecke
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3 Watt LED mit Baader Kontinuum Filter
ausgewertete Meßstrecke
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Auswertung :
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich bereits ohne Grünfilter bei dem Vergleich von
Halogenleuchte 20 Watt, zu einer weißen 3 Watt LED. Der starke Blauanteil der LED wirkt sich günstig auf das
Kontrastverhalten und die Auflösung aus. Eine Halogenleuchte bei 3200 Kelvin zeigt das Strahlungsmaximum erst
bei 900nm !
So wird auch verständlich, dass bei Halogenleuchten schon ein einfaches Grünfilter wie VG 6 eine
merkliche Qualitätssteigerung der Abbildung zeigt. Die Reduzierung der Bandbreite des Grünfilters durch
ein Interferenzfilter wie z.B. Baader Kontinuumfilter bringt noch einmal eine meßtechnisch nachweisbare
Verbesserung, unabhängig ob Halogen oder LED Beleuchtung.
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